Helloween: The Dark Ride

Helloween haben eine ohne Frage bewegte Vergangenheit hinter sich, wobei das aktuelle Line-up sich als das bisher stabilste in der Helloween Geschichte herrausgestellt hat. So ist die aktuelle Helloween Besetzung immerhin schon seit 1994 zusammen und hat mit "The Time Of The Oath" (1996) das bisher stärkste Werk in dieser Bestzung abgeliefert - allen nachfolgenden Werken fehlte irgendwie ein wenig der Biss ("High Live", "Better Than Raw") oder waren gar Totalausfälle ("Metal Jukebox"). Förderlich für Helloween waren auch sicherlich nicht die gesamten Solo- und Sideprojekte der einzelnen Members, die, mit Ausnahme von Roland Grapow`s letztem Soloalbum "Kaleidoscope", zudem bestenfalls nur durchschnittlich ausgefallen sind. Die Vorraussetzung en für das neue Album der einstmals Maßstäbe setzenden Kapelle waren also nicht unbedingt perfekt - und das Resultat "The Dark Ride" ist es leider auch nicht geworden. Die Band hat es sich zunächst zum Ziel gesetzt, etwas moderner zu klingen, was sich insbesondere an dem HIM-kompatiblen "If I Could Fly" mehr als deutlich zeigt, auch wenn mich dieser Andi Deris Songs nicht vom Hocker haut. Ansonsten zeigt sich die Band von einer etwas härteren Seite und versucht krampfhaft, düsterer als in der Vergangenheit zu klingen und den "Happy Metal", der die Band erst berühmt gemacht hat, vergessen zu machen. Das klappt aber nur stellenweise, denn sowohl der Opener "Mr. Torture", der mit seinem selten dämlichen Text gute Chancen auf den schlechtesten Helloween Opener überhaupt hat, als auch das nachfolgende "All Over The Nations" (einer der wenigen Lichtblicke auf dieser CD) erinnern doch ziemlich an alte Helloween Songs. Hervorhebenswert sind an dieser Scheibe ansonsten nur noch die beiden herausragenden Roland Grapow Nummern "Escalation 666" (guter Midtenpostampfer) und "The Dark Ride" sowie der Ohrwurm "We Damn The Night". Das restliche Material ist zwar spielrisch absolut einwandfrei, aber ansonsten im großen und ganzen zu unspektakulär und für eine Band wie Helloween einfach zu wenig. Da hilft es auch nichts, daß Roy Z (u.a. Bruce Dickinson und Rob Halford) die Scheibe zusammen mit Charlie Bauernfeind produziert hat und die runtergestimmten Gitarren auch recht heavy aus den Boxen dröhnen. Mir persönliche ist "The Dark Ride", trotz einiger guter Tracks, zu schwach ausgefallen und setzt die Linie der durchschnittlichen Releases der letzten Jahre (leider) fort - und ich glaube nicht, daß das nur an meinen hochgesteckten Erwartungen in Bezug auf Helloween gelegen hat. Vielmehr sollten die Members mal ihre ganzen Nebenprojekte links liegen lassen und sich stattdessen ganz auf Helloween konzentrieren. Das dürfte wohl am ehesten im Sinne der Fans sein!

Fazit: 5.5 von 10 Punkten

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